Ein Nachkomme des Urpferdes?

Manche Theorien besagen, dass das Mérens ein direkter Nachkomme des Urpferdes ist, welches man auf den Höhlenmalerein in Niaux sieht. Andere sprechen von einem Einfluss durch arabische Pferde. Fest steht auf jeden Fall, dass das Mérens eine sehr alte Rasse ist, die in der Abgeschiedenheit der Pyrenäen ihre charakteristischen Merkmale entwickelt hat.

Über die Herkunft des Mérens gibt es viele Theorien. In den Tälern am Fuße der Pyrenäen entdeckte man Höhlenmalereien, die wahrscheinlich 17.000 Jahre alt sind. In dieser Epoche, am Ende der Eiszeit malten die Cro-Magnon Jäger die Tiere, die sie umgaben, an die Wände ihrer Höhlen. In den Höhlen von Niaux im Ariège finden sich prähistorische Darstellungen von Pferden. Die Malereien zeigen ein massives Urpony, das in dieser Zeit am Rande der Gletscher lebte. Dieses Urpony wird als Vorfahr der Kaltblüter Westeuropas angesehen. Auch in den in der Nähe gelegenen Höhlen des Mas d'Asil wurden Kunstwerke gefunden, die tausende von Jahren alt sind. Darunter ein aus Elfenbein geschnitzter Pferdekopf, der den Höhlenmalereien sehr ähnelt. Die Ähnlichkeiten zwischen den heutigen Mérens und den prähistorischen Abbildungen halten viele für unübersehbar. Ob sie direkt von diesen Wildpferden abstammen ist nicht zu sagen. Man geht allerdings davon aus, dass die Mérens mindestens 2000 Jahre isoliert an den Berghängen der Pyrenäen lebten. Sicher scheint auch zu sein, dass der eine oder andere Araber, von den Mauren im 8. Jahrhundert nach Spanien gebracht, seinen Weg in die Bergtäler der Pyrenäen gefunden hat, denn der Kopf der Mérens lässt einen arabischen Einfluss vermuten.


Dass alle Mérens Rappen möglichst ohne Abzeichen sind, war nicht immer so. Die Tiere mit Abzeichen waren früher für ihre Besitzer in der Herde, in der sie aufwuchsen, leichter zu erkennen. Mit drei Jahren wurden sie eingefangen und ihrer weiteren Verwendung zugeführt. Die weniger gut zu identifizierenden schwarzen Exemplare blieben in der Wildnis der Bergweiden zurück und sorgten für das Fortbestehen ihrer Rasse.